Aula am Wilhelmsplatz:

An der Aula am Wilhelmsplatz führten wir im Jahr  2003 Rekonstruktionsarbeiten an der klassizischten Aussenfassade des Gebäudes der Universität Göttingen durch. Es wurde der fehlende Zahnschnitts am Mittelresalit aus handwerklich angefertigten Maßstücken vollständig wiederherstellt. Außerdem wurden aufwendige Konservierungs-, Bildhauer- und Reinigungsarbeiten am historischen allegorischen Giebelrelief von E. Bandel „Der Genius der Wissenschaft der 4 Fakultäten“ durch unseren Diplombildhauer vorgenommen. Des Weiteren wurde eine Reinigung und Verfestigung der Natursteinflächen der Fassade durchgeführt.

– Grundasanierung der Fassade
– Erhalt der Bausubstanz
– Konservierungsmaßnahmen
– Reinigung des Giebelreliefs
– Wiederherstellung des Zahnschnittes

Universitäts-Baumangement

Die Bauleitung erfolgte durch Herrn Förster.

Website des Universitäts-Baumangements

Die Aula der Georg-August-Universität Göttingen wurde zur Feier des ersten Centenniums der Universität 1837 als Aula im klassizistischen Stil errichtet. Die Aula am heutigen Göttinger Wilhelmsplatz ist somit eines der älteren Gebäude der Universität Göttingen und stellt einen wichtigen Teil der Universitätsgeschichte dar. Hier befanden sich neben der eigentlichen Aula als Veranstaltungsraum auch die Empfangsräume des Präsidenten der Universität, den Sitzungssaal der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Karzer.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein besaß die Universität die alleinige Gerichtsbarkeit über ihre Angehörigen. Strafbare Vergehen der Studenten wurden mit Aufenthalten von bis zu 14 Tagen im Karzer bestraft. Berühmte Insassen waren z. B.Otto von Bismark und es gehörte zur guten Sitte sich in den weiß gekalkten Wänden mit Namen zu verewigen. Unter dem Giebelrelief befindet sich die Widmung des Gründers: „König Wilhelm IV. seiner Georg-August-Akademie und den nützlichen Künsten im Jahr 1837″.

Nach erstmaliger Restauration in den 1980er stellte sich die Bachmann & Wille GmbH 2003 der Aufgabe einer Grundsanierung der Fassade durchzuführen. Hierbei standen der Erhalt der Bausubstanz und die Konservierungsmaßnahmen im Vordergrund. Besonders anspruchsvoll und inspirierend waren die Koservierungsarbeiten und Reinigung des Giebelreliefs vom Bildhauer Ernst von Bandel. Hier wurden Voruntersuchungen mit einem Bohrwiderstandsmessgerät durchgeführt, um die Festigkeit des Sandsteingefüges in den verschiedenen Schichttiefen festzustellen, anhand welcher die konservatorischen Maßnahmen festgelegt wurden sind. Ausgehend von der historischen Eisenverankerung des Gesimes kam es zur Absprengung der Gesimssteine aufgrund von Eisenkorrosion und somit musste der gesamte Zahnschnitt ebenfalls wiederhergestellt werden. Hierbei war die „Untere und Obere Denkmalschutzbehörde Göttingen und Braunschweig” beteiligt.