Polierter Grabstein, Formstein oder Felsen?

Beim ersten Kauf eines Grabmals scheint die Auswahl an Grabsteinformen zunächst meist riesig und unüberschaubar. In unserer Grabmalausstellung vor Ort versuchen wir immer eine gute Auswahl aller Möglichkeiten für Sie bereitzuhalten. Dabei unterscheiden sich die Grabsteine in ihrer Größe, Material, Form und der Oberflächenbearbeitung – sind sie poliert oder rau? Aber was sollten Sie wählen – einen Formstein oder Felsen?

Formsteine – Grabsteine mit polierter Oberfläche:
Bei Grabsteinen die ringsum polierte Oberflächen aufweisen spricht man von Formsteinen. Diese können in jedem gängigen Material und jeder gewünschten Größe und nach den Wünschen des Kunden gefertigt werden.

Felsensteine und Findlinge haben eine raue Oberfläche:
Bei Grabmalen mit rauer Oberfläche spricht man dagegen von Felsen oder Findlingen. Felsensteine sind Grabsteine die über eine Bearbeitungsart in Ihre jetzige Form gekommen sind. Bei Findlingen handelt sich, wie der Name bereits sagt, um gefundene Steine zum größten Teil aus Flussbetten, die nicht weiter in Ihrer Form und Oberfläche bearbeitet wurden. Dies bedeutet, dass hier der Einfluss auf die Form des Steines gering und eine Bestellung nach genauen Vorstellungen des Kunden nur sehr schwer möglich ist.

Was ist bei rauen Oberflächen zu beachten?
Welche Art Grabstein zum Verstorbenen passt wissen Sie als Hinterbliebene am besten. Zu Beginn eines Beratungsgespräches stellen wir daher meist die Frage nach der generellen Vorstellung vom gewünschten Grabstein. Sollte es ein stehender Grabstein oder eher ein Kissenstein werden? Sollte es eher ein polierter Formstein oder ein Felsen bzw. Findling sein?
Die Antworten sind ganz unterschiedlich. Einige wissen bereits ganz genau was sie sich vorstellen können und antworten: „Kein Felsen!“ oder „Kein polierter Stein- Wir suchen etwas, dass natürlich wirkt!“ Es gibt aber auch jene, die unentschlossen und teilweise verunsichert sind. Eigentlich wäre ein Felsen gewünscht und würde zu der Naturverbundenheit des Verstorben passen, aber mit der rauen Oberfläche wird ein hoher Pflegeaufwand befürchtet. Das ist auch richtig, sollte aber abgewägt werden. Generell sind raue Oberflächen von Felsen und Findlingen im Vergleich zu der polierten Oberfläche eines Formsteines anfälliger für die Ablagerung von Algen und Moose, aber das hängt auch ein großes Stück davon ab, wo sich die Grabstelle befindet.
Befindet sich die Grabstelle unter Bäumen, in der Nähe einer Hecke oder ist die Bepflanzung sehr nah am Grabstein geplant, kann es schneller zu Verunreinigungen kommen. Hier wird der Grabstein länger feucht bleiben und Bäumen und Hecken sorgen für mehr zusätzlichen Abwurf von Blättern oder Beeren. Wenn der Grabstein dagegen unter freiem Himmel steht und schnell trocken werden kann, wird der Prozess der Begrünung des Steines nur sehr langsam voranschreiten.
Eine Reinigung der Oberfläche kann mit Wurzelbürste und Neutralseife vorgenommen werden. Hier sollte jedoch bei einer vertieft- oder erhaben eingearbeiteten Inschrift, welche mit Schriftfarbe ausgelegt wurde, die Fläche der Inschrift nicht gebürstet werden. Hier läuft man sonst Gefahr die Schriftfarbe raus zu bürsten. Bei hartnäckigeren Verunreinigungen kann der Steinmetz vor Ort um ein Angebot für eine professionelle Reinigung mit Hochdruck gebeten werden.