Wovon sind die Kosten für eine Grabanlage abhängig?

Wie viel kostet ein Grabstein? Diese Fragen hören wir häufig am Telefon. Für viele Hinterbliebenen ist es das erste Mal, dass Sie sich mit dem Thema Grabstelle, Grabstein und Sterbefallmanagement auseinandersetzen. Da ist es natürlich verständlich, dass Sie wissen möchten, was ein Grabstein ungefähr kostet, damit Sie dies ggf. mit Verwandten besprechen können oder einfach nur, um im Voraus die nötige Summe zur Seite zu legen.

Unsere Antwort ist immer die Selbe: Das hängt ganz davon ab, was Sie sich vorgestellt haben.

Allgemein hängt der Preis für ein Grabstein von vielen Faktoren ab, hier seien einmal die wichtigsten aufgelistet und erläutert:

1. Welche Art Grabstein gewünscht bzw. benötigt wird.
Ein Liegestein ist immer deutlich günstiger als ein stehender Grabstein oder ein Familienstein. Nicht nur weil der Stein in seiner Größe natürlich kleiner ist, sondern auch da bei Liegesteinen keine Fundamentierung vorgenommen werden muss.

2. Welches Material wird ausgewählt.
Grundsätzlich lässt sich hier feststellen, dass es Materialien gibt, die teurer sind als andere. Gründe hierfür sind Seltenheit oder, dass manche Materialien aus Regionen kommen, die nur schwer und die Steinbrüche nicht das ganze Jahr über zugänglich sind. Bei den handelsüblichen Granitten oder granitähnlichen Materialien lässt sich sagen, dass je mehr Schwarzanteil das Material, desto teurer. Der so genannte SSY Granit – tiefschwarz – ist daher eines der teuersten Materialien.

3. Art der Inschrift
Allgemein kann festgehalten werden, dass aufgesetzte Schriften aus Bronze, Aluminium oder Edelstahl teurer sind als eingemeißelte Schriften. Das liegt einmal schon am Wert des Metalls an sich und dem Fakt, dass jeder einzelne Buchstabe mit min. 2 Löchern im Stein verdübelt wird. Unter den eingemeißelten Schriften ist die Vertiefte Schrift die preisgünstigeste Variante. Die teuerste Beschriftungsart ist und bleibt die Vergoldung. Hier wird eine eingemeißelte Inschrift mit echtem Blattgold ausgelegt.

4. Schriftart bei eingemeißelter Inschrift
Wird eine eingemeißelte Inschrift gewählt wird der Preis pro Zeichen meist noch etwas innerhalb der verscheidenen Schriftarten variieren. Verschlungere Schriften bedeuten mehr Aufwand und sind daher teurer als gerade Blockschriften. Die Größe der Buchstaben fällt hierbei nur selten ins Gewicht.

5. Länge der Inschrift
Nach der Wahl der Beschriftungs- und Schriftart werden die Kosten für die Inschrift anhand der Anzahl der Zeichen berechnet. Hier sollten bei seriösen Anbietern Satzzeichen wie Punkte und Komma nicht mitgezählt werden. Auch sollte darauf geachtet werden, dass zu günstige Angebote im Vergleich zu anderen Anbietern entweder daher kommen, dass hier die Schriften nur aus Computerprogrammen stammen oder der hier suggerierte Preisvorteil an anderer Stelle wieder draufgeschalgen wird.

6. Ornamentik
Die Wahl einer Symbolik bzw. Ornamentik kann den Preis je nach Aufwand deutlich erhöhen. Der Kostenrahmen beginnt hier bei ca. 50€ und kann mehrere tausend Euro veranschlagen, je nachdem wie groß und aufwendig die gewünschte Ornamentik ist. Eine gewünschte Ornamentik kann ggf. auch vorab telefonisch angefragt werden. Hier sollte man sich jedoch dann bereits für das Motiv und die Art der Ornamentik also eingemeißelt oder aufgesetzt entschieden haben.

7. Einfassung und Abdeckung
An manchen Grabstellen ist es Vorschrift die Fläche des Grabes mit einer Einfassung zu begrenzen sowie die Fläche ganz oder nur zum Teil mit einer Abdeckplatte abzudecken. Auch hier lässt sich kein durchschnittlicher Preis nennen, da dies in erster Linie von der Größe des Grabes abhängt und von der Wahl des Materials. Bei der Materialwahl gelten bei Granit die gleichen preislichen Abhängigkeiten wie bereits unter Punkt 2 erläutert. Bei der Einfassung gibt es auch die preisgünstigere Möglichkeit Sandstein zu wählen. Nachteil von Sandstein ist allerdings, dass dieses Material durch seine raue Oberfläche zu Verschmutzung und Bewuchs neigt und daher nur zu empfehlen, wenn es für Sie in Ordnung ist, dass die Einfassung im Laufe der Jahre „Patina“ bekommt.
Grundsätzlich wird hier für die bauliche Anbringung der Einfassung weitere Fundamentarbeiten benötigt, sodass die Kosten für die Aufstellung der Grabanlage durch diesen Posten zwischen ca. 100-300€ steigen.

8. Fundamentierung und Erdarbeiten
Die baulichen Maßnahmen vor Ort zur Aufstellung der Grabanlage unterliegen in Deutschland der s.g. TA Grabmal (Technischen Anleitung zur Standsicherheit von Grabmalanlagen). Diese baulichen Maßnahmen unterliegen der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen 5 Jahre Gewährleistung lt. BGB. Findet in der Zwischenzeit eine Zweitbeisetzung statt, entfällt die Gewährleistung ab diesem Zeitpunkt. Daher ist wichtig, dass Sie darauf achten, dass der beauftragte Anbieter nach dieser Vorschrift die Grabanlage aufbaut. Von der Beauftragung ausländischer Unternehmen ist hier deutlich abzuraten, da es Ihnen dann nur schwer oder teilweise gar nicht möglich sein wird einen Gewährleistungsanspruch geltend zu machen. Wie teuer die baulichen Maßnahmen sind, hängt wieder von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Grabes, der Größe des Grabsteines und der Lage auf dem Friedhof vor Ort ab. Der Kostenrahmen bewegt sich durchschnittlich zwischen 50-100€ für den Transport und das Legen eines Liegesteines bis 500-800€ für die Aufstellung einer Doppelgrabanlage.

9. Heimische Fertigung oder Import
Die Kosten des Grabsteines sind ebenfalls ganz maßgeblich davon abhängig, ob dieser in heimischer Fertigung angefertigt wird und dementsprechend die deutschen Stundenlöhne berechnet werden oder ob der Grabstein importiert werden kann. Hier ist vor allem der Unterschied in der Lieferzeit zu beachten.